Online Carrom - Meine Erfahrungen (Johannes Jörg, Update vom Juni 2021)
Seit meinem ersten - und bisher größten - Online-Turnier ist nun ein Jahr vergangen. Zeit, noch mal Zwischenbilanz zu halten, zumal sich in dem einen Jahr eine ganze Menge entwickelt hat.
Meine grundsätzlichen Anmerkungen von Juni 2020 haben weiterhin Bestand, ich gehe hier also auf die Dinge ein, die sich darüber hinaus so entwickelt haben:
Technik
Da ich mittlerweile ein neues Handy mit guter Kamera habe, nehme ich alle Spiele damit auf. Das funktioniert wirklich problemlos und die Qualität ist super.
Entwicklung/Qualität
Nach Abschluss meines ersten Online-Turnieres hatte ich eine Fehlschuss-Quote von 7,44 pro Board. Bei meinen letzten beiden Turnieren waren das noch 4,67 bzw. 4,98. Auch wenn ich das so direkt nicht unbedingt erlebe: es hat sich also etwas entwickelt. Leider (nein, eigentlich Gott-sei-dank) hat sich die Quote auch bei allen anderen Spielern verbessert. Da sich die Qualität meines Erachtens zumindest bei mir in erster Linie auf Entwicklungen bei der Selbstdisziplinierung zurückführen lassen, bin ich mal sehr gespannt, wie sich Spiel auch im normalen Modus verändert haben wird. Ich denke schon, dass die Spieler, die sich intensiv darauf eingelassen haben, später einen erheblichen Vorteil haben werden.
Turniere
Mittlerweile haben sich im Online-Carrom verschiedene Formate entwickelt und es wurden eine Menge „Turniere“ und Trainingsmöglichkeiten angeboten. Ich selbst habe bei nach dem World-online-Event noch an vier größeren Turnieren teilgenommen: Prag, Brzeg, sowie jeweils ein Turnier von Elisa und von Alfred organisiert. Alle Turniere hatten verschiedene Modi und Regeln, so dass ich mich jedes Mal auf etwas anderes einstellen musste, was aber o.k. war. Mir haben alle Turniere unheimlich Spaß gemacht, zumal alle Spieler sich sehr viel Mühe gegeben haben, das Unpersönliche des Online-Carrom durch wertschätzende Kommentare und Thumbs-up auszugleichen.
Carlito und Pierre haben eine internationale Trainingsgruppe ins Leben gerufen, zu der ich eingeladen war. Anfangs rechnete man mit etwa 20 Teilnehmern, aus denen mittlerweile 31 geworden sind. Um mal ein paar illustre Namen der Gruppe zu nennen: Yogesh Pardesi, Srinivas, Mohd. Ghufran, Rashmi Kumari, Kajal Kumari, Sandeep Derokhuar. Und natürlich weitere interessierte und tolle Spieler und Spielerinnen aus Europa (Pierre, Carlito…) und Amerika (Sam, Bala, Preeti…). Frank Fehr ist mittlerweile als zweiter Deutscher auch dabei. Wir haben mittlerweile 4 Spielformate (WSC, WQC, USC, 19C, nur um sie mal zu nennen…) und Carlito hat eine Pyramiden-Challenge entworfen, in der man Spieler, die in der direkten Reihe über einem stehen, in einer der Varianten herausfordern kann und damit in der Pyramide aufsteigen kann. Da Carlito das alles auch technisch fantastisch umgesetzt hat, findet das viel Anklang und ich muss sagen, dass ich selten so viel Carrom gespielt habe wie in den letzten Wochen und Monaten. Dabei ist mein eigentlicher Trainingsmodus zeitweise sehr in den Hintergrund getreten. Das war nicht gut und ich habe mir überlegt, wie ich das mit zeitlich begrenzten Ressourcen wieder hinbekomme, damit mir das Spiel weiterhin Spaß macht. Die Qualität in der Gruppe ist brutal hoch. Die direkte Kommunikation in der Gruppe läuft über what’s-app. Auch wenn ich hier viel mit eigenen Frustrationen konfrontiert werde und natürlich weder auf einem Level mit den Top-Spielern noch mit denen, die viel trainieren, spielen kann, bin ich sehr froh über diese Trainings- und Kommunikationsmöglichkeit. Die Kommunikation ist außerordentlich gut und unterstützend und es ist unheimlich spannend, wie sich Spieler*innen entwickeln, zwischendurch mal einbrechen um dann wieder Höchstleistungen zu bringen. Seit Beginn der Gruppe im Frühherbst letzten Jahres wurden bis heute 774 Slams gespielt, natürlich alle gefilmt. Ändert sich aber stündlich….
Mein Engagement im Online-Carrom kam ursprünglich nicht aus mir heraus. Nach wie vor stehe ich dieser Art des Spielens sehr ambivalent gegenüber und freue mich umso mehr darüber, dass Dirk und ich uns wöchentlich zum Spielen treffen, um das „normale“ Carrom auf hohem Level und in sehr verbundener Atmosphäre weiter voranzupeitschen. Ich habe aber die Notwendig- und Sinnhaftigkeit gesehen, über das Online-Carrom weiterhin spielerische Kontakte zu einem weiten Kreis von Spielern zu halten. Und, was soll ich sagen: die Möglichkeiten haben sich seit Corona fantastisch entwickelt. Oder gab es vorher schon mal solch internationale Trainingsgruppen wie oben beschrieben? Eigentlich ist es auch ganz einfach und zeitnah, eine Idee umzusetzen. Es braucht halt nur Spieler, die auch Lust haben, mitzumachen.
DCV-Online-Trainingsgruppe
Ich habe nach der Delegierten-Versammlung im Januar 2021 eine DCV-Online-Trainingsgruppe auf Facebook ins Leben gerufen. Damit Interessenten sich möglichst ohne Vorbehalte und Ängste auf dieses Format einlassen können, ist die Gruppe privat und nur Teilnehmer, die ich jeweils einlade, können auf die Inhalte zugreifen. Nachdem schon nach wenigen Tagen 13 Mitglieder in der Gruppe waren, was mich riesig gefreut hat, stagnierte diese Zahl und ich beobachtete, dass nur wenige Spieler die Trainingsmöglichkeit tatsächlich nutzten. Dies hat sich bis heute nicht verändert und auch die Kommunikation in der Gruppe läuft nicht richtig an. Ein Hilfeschrei zu Verbesserungsmöglichkeiten verhallte. Da ich es selbst für schwierig halte, wenn in einer solchen Trainingsgruppe mehr „Beobachter“ als „Aktive“ sind, habe ich meine Energien für die Gruppe jetzt erst mal runtergeschraubt und überlege, inaktive Spieler aus der Gruppe zu entfernen, um den anderen die Möglichkeit zu geben, sich offen auszutauschen.
Verbandstätigkeiten
Auch wenn ich selbst irgendwann ziemlich frustriert darüber war, dass wir uns als Verband nicht mehr im Online-Carrom einbringen, habe ich mir auch immer wieder vor Augen gehalten, dass es auch anderen Verbänden nicht viel anders ergeht. Dennoch denke ich, dass es für einen Verband zu wenig ist, auf das Ende einer Pandemie zu hoffen, damit man im Normalmodus weitermachen kann. Ich persönlich hatte leider auch keine Alternativ-Idee zum Online-Carrom und sonst ja anscheinend auch niemand. Deswegen hätten wir meines Erachtens als Verband auf diesen Zug aufspringen sollen, alleine aus Gründen der Sichtbarkeit und Kommunikation im europäischen, aber vielleicht auch im globalen Carrom. Auch bei wirtschaftlichen Unternehmen fand ich im vergangenen Jahr die besonders beeindruckend, die die Not zur Tugend gemacht haben und dabei mit teilweise fantastischen Ideen um die Ecke gekommen sind, um weiterhin im „Spiel“ zu bleiben. Außer-Haus-Service, Bring- und Holdienste und was auch immer.
Wie geht es weiter und welche Fragen sollten wir uns stellen? Über ein Jahr ist nun mit der Pandemie vergangen. Wir haben als Verband „geruht“ und darauf gehofft, dass die Pandemie mit ihren Bestimmungen bald vorbei geht. Ich selbst glaube zurzeit nicht mehr daran, dass es für das Online-Carrom aktuell in Deutschland einen ausbaufähigen Nährboden gibt. Zurzeit sieht coronamäßig alles gut aus, die Inzidenzen und die Belastungen für das Gesundheitssystem sind sehr stark zurückgegangen. Also: es kann bald normal weitergehen. Aber: hatten wir diesen Stand nicht auch letztes Jahr schon mal? Gibt es nicht schon die ersten Prognosen, die sagen, dass die Delta-Variante von Corona spätestens im Herbst wieder alles verändern kann, und die Impfungen dann vielleicht gar nicht so richtig wirken? Noch ein Jahr Coronapandemie? Ich weiß es nicht, aber wollen wir uns darauf verlassen, oder wird es nicht Zeit, jetzt mal über einen Plan B nachzudenken? Also: wie könnte so ein Plan B aussehen?
Mein Bericht von Juni 2020
Nachdem ich mich jetzt lange geziert habe, mich auf das Online Format von Carrom einzuschwingen, war es beim „World online Carrom Championship India 2020“ soweit: da es mit Teilnehmern aus Deutschland arg dünn aussah, spürte ich doch eine gewisse Verpflichtung, aber auch Lust, an dem weltweit ausgetragenen Turnier teilzunehmen. Es ist schon was Besonderes, sich mit der Creme de la Creme der Welt messen zu können.
Für diejenigen, die nicht so viel lesen möchten, nehme ich ein Teil des Fazits schon mal vorweg: auch nach dem Turnier stehe ich dem neuen Format sehr zwiespältig gegenüber. Es fallen wichtige taktische und auf der Interaktion zweier oder vierer Spieler basierende Aspekte weg, dafür passieren andere Dinge, die man vielleicht eher unter Trainingsaspekten sehen sollte: Training der Treffsicherheit, der Konzentrationsfähigkeit und des Spielens im öffentlichen Raum.
Wie Josef Mayer in seiner Ansprache zum Turnier betont hat: es ist ein Trainingsmodus, der während der Corona-Epidemie die Möglichkeit bietet, in Kontakt zu bleiben und die Herausforderung zu suchen. Und: es bietet die Möglichkeit, absoluten Top-Spielern bei diesem Training auf die Finger zu schauen. Das ist ein unglaubliches Privileg und wer das nicht glaubt, sollte sich auf Facebook mal die Spiele von Srinivas anschauen. Nach zwei Spielen hatte er eine kumulierte Fehlschussquote von 0,98 pro Board. Dazu sei noch angemerkt, dass Slams extra belohnt wurden, indem man Fehlschüsse abziehen konnte. Da Srinivas alleine im ersten Spiel zwei Black Slams und einen Ultimate Slam (Alle Steine ohne Fehlschuss versenkt) gehabt hat, hat das natürlich einiges ausgemacht.
Der sportliche und soziale Erfolg des Turniers steht für mich völlig außer Frage: während des Turniers gab es eine rege Interaktion zwischen vielen TeilnehmerInnen und die hohe Sportlichkeit drückte sich unter anderem durch hohe Fairness, Konzentration und Ernsthaftigkeit aller SpielerInnen aus.
Da ich mich vorher noch fast gar nicht mit dem Format auseinandergesetzt hatte, stellten sich mir im Vorfeld plötzlich ein paar Fragen:
Bekomme ich das überhaupt mit der Aufnahmetechnik hin?
Wie ist eigentlich der Spielmodus, was sind die Regeln?
Was muss ich taktisch beachten?
Was ist insgesamt anders als beim „normalen“ Carrom?
1) Technik
Das war durchaus eine Herausforderung: mein 80-Euro Smartphone kommt für eine solche Aufnahme nicht in Frage. Also muss ich mit meinem Mac aufnehmen. Problem: die Kamera, die auf der Innenseite im Deckel ist, zeichnet spiegelverkehrt auf. Das fiel mir dann einen Tag vor dem Testlauf auf. Man könnte jetzt sagen „Ist doch nicht so schlimm“, beim Aufschreiben der Miss-Zahlen in Spiegelschrift hätte ich mich aber durchaus schwergetan. Hierfür habe ich erst mal keine Lösung gefunden. Bei einem Test über Facebook durfte ich dann aber feststellen, dass Facebook das Problem offensichtlich erkannt hat und hier war es dann nicht mehr spiegelverkehrt. Puh! Die meisten Spieler nahmen ihre Spiele mit ihrem Handy auf. Es gab auch nur selten irgendwelche Ausfälle. Die Bildqualität variierte aber ziemlich stark! Bei einigen Spielern wurde das Bild dann auch um 90 Grad gedreht dargestellt.
WLAN: unser WLAN zuhause ist oft langsam. Wie ich aber feststellen konnte, hat das die Live-Aufnahme nicht weiter beeinträchtigt.
Ausleuchtung Board: das war durchaus etwas knifflig, da das Brett viel zu hell ausgeleuchtet wurde. Ich habe das dann mit einer schwächeren Lampe gelöst, musste dann aber damit leben, dass das Board für mich dunkler war als ich es gewohnt bin. Ebenso musste ich die Zimmerbeleuchtung anlassen, damit der Kontrast zur Umgebungsbeleuchtung nicht zu groß und damit das Board doch wieder zu hell ausgeleuchtet ist.
Mittlerweile denke ich, ich kann anderen Spielern, die es mal versuchen wollen, sicherlich ein paar Tipps geben. Aber da gibt es natürlich noch andere, die schon vorher am europäischen Online-Carrom teilgenommen haben.
2) Spielmodus
Anders als beim europäischen Corona-Carrom, war der Spielmodus näher am Original: 8 Boards, es war nicht egal, welche Farbe man spielt, sondern man spielt die Farben wie im „normalen“ Spiel und muss die Queen bestätigen. Den Modus finde ich eigentlich ganz gut, einfach weil er näher am Original ist. Noch besser fände ich, wenn man dann nach jedem Fehlschuss noch die Seiten wechseln würde. Dann gäbe es eigentlich nur noch den Unterschied, dass man ja auch dann immer noch ohne direkten Gegner, sondern mit einem Mitspieler spielt, dem man das Leben nicht möglichst schwer, sondern möglichst einfach machen sollte. Dazu später mehr.
Regeln mussten an einigen Stellen angepasst werden, etwa was das Legen von Strafsteinen angeht. War aber nicht so wild. Trotzdem gab es aus der ganzen Welt viele Nachfragen.
3) Taktik
Hier weicht das Online Carrom meines Erachtens am meisten vom Original ab: du spielst ohne Gegner. Da das so ist, ist es natürlich völliger Unsinn, Steine zu blockieren. Vielmehr muss man als Spieler sehr darauf achten, nicht unbedacht irgendwelche Blocks zu spielen. Wenn ich also einen weißen Stein auf ein Loch spiele, auf das ich auch schwarze Steine spielen kann, kann das schnell in die Hose gehen und weitere Fehlschüsse sind vorprogrammiert. Hier musste ich mich sehr umstellen und habe es nur leidlich geschafft.
4) Was ist sonst noch anders?
Drei Dinge:
Online Carrom verzeiht nix! Da ist kein Gegner, der auch mal Fehler macht, sondern jeder Fehlschuss verschlechtert das Ergebnis unmittelbar. Wenn man dann mal eine Phase hat, in der wenig zusammenpasst, kommen schnell mal über 10 Fehlschüsse pro Board zusammen. Das kann extrem frustrierend sein. Und wenn man es dann nicht schafft, sich selbst wieder zu motivieren, purzeln die Fehlzahlen plötzlich wie faule Äpfel von den Bäumen.
In einem Board gibt es keine „Pausen“: diesen Unterschied habe ich deutlich zu spüren bekommen. Konzentrationslöcher sind nicht mehr wett zu machen. Das ist über 8 Boards echt anstrengend! Da Du für alle 19 Steine verantwortlich bist, musst Du ganz schön viel treffen, um eine gute Quote zu bekommen!
Und last but not least: da ist eine Kamera und möglicherweise sind da Leute die zuschauen. Und das ist schon sehr merkwürdig: ich habe nun ja schon einige Erfahrung in Finals mit Publikum gesammelt, aber das ist noch mal eine andere Erfahrung, die ich nicht wirklich zuordnen kann und mit der einige Spieler so ihre Probleme hatten. Während des Einspielens kam ich regelmäßig auf einen Fehlschuss-Schnitt von +/- 4 pro Board. Dann startete ich die Facebook-Aufnahme und es ging weiter mit einem 11-er Board und einem mühevollen Herantasten an das was eigentlich möglich ist.
Ich habe mitbekommen, dass Spieler daran regelrecht verzweifelt sind, weil es einfach so schwer nachzuvollziehen und zu fassen ist.
Erstes Fazit:
Online Carrom ist ein Trainingsmodus und vielleicht sollte man sich nicht zu sehr auf die taktischen Besonderheiten des Online-Carroms einlassen, da die Denke zum normalen Carrom sehr verschieden ist. Andererseits kann es ja auch ein ganz gutes Hirnjogging sein. Mir hat das taktische Jonglieren mit dem Spiel des Gegners absolut gefehlt. Andererseits ist mir noch mal deutlicher geworden, was den Reiz des Spiels für mich ausmacht und dass es eben nicht nur um Trefferquote geht.
Anders als erwartet hat es mir großen Spaß gemacht, an dem Online-Turnier teilzunehmen. Das lag aber - glaube ich - weniger am Spiel-Format, als an der Herausforderung, die bei diesem Event extrem hoch war. In der ersten Runde war ich zunächst extrem nervös und unfokussiert. Mein bestes Spiel machte ich beim Testspiel. Wenn es so weiter gegangen wäre….
Das Format scheint dazu angetan, dass extrem selbstkritische Spieler sich noch mehr zerfleischen als beim normalen Carrom. Bei letzterem hat man wenigstens noch verschiedene Möglichkeiten, sich ein nicht so gutes Spiel auf irgendeine Weise schönzureden - und sei es, dass man sich daran erinnert, dass der Gegner einfach mehr Glück gehabt hat. Online-Carrom verzeiht einem selbst nichts.
Jede Partie ein Erstrunden-Match! Da bisher nur eine Partie pro Tag gespielt wird, hatte ich jeden Tag das Gefühl einer ersten Runde, mit all der dazu gehörenden Aufregung. So richtig im Turnier eingrooven geht irgendwie nicht. Andererseits weiß ich auch nicht, was passieren würde, wenn man mehrere Runden spielen würde. Wie ich ja schon schrieb: 8 Boards mal 19 Steine versenken, da braucht es schon eine ganze Menge Konzentration.
Für die Zeit nach Corona ist das Format sicher eine Möglichkeit, mit Spielern aus aller Welt in Kontakt zu bleiben und sich mal zu einem Match zu verabreden. Das stelle ich mir sehr lustig vor, gerade wenn man dann hinterher vielleicht über eine Konferenz-App wie zoom noch ein digitales Bierchen trinken und sich austauschen kann!
Eine dauerhafte Alternative zum normalen Carrom ist Online-Carrom für mich nicht. Das dürfte hier auch wenig verwundern. Ich finde es aber sensationell, wie schnell einige Verantwortliche es verstanden haben, das digitale Format umzusetzen, erste Turniere zu organisieren, durchzuführen und weltweit zu etablieren. Ich glaube, nicht zuletzt dadurch hat Carrom durch die Pandemie wieder extrem an Popularität gewonnen. Außerdem war es erstaunlich, was für ein hohes Niveau bei dem Turnier mit hoher Ernsthaftigkeit gespielt wurde. Dadurch, dass man sich die Filme immer mal wieder anschauen kann, schaut man den Stars direkt beim Training zu. Und ich muss sagen: das war beeindruckend. Wenn man sieht, wie Srinivas im Finale 4 Slams in 8 Boards spielt und einen Ultimate Slam (alle Steine) nur um einen Stein verpasst, ist das schon sehr beeindruckend.
Eigentlich ärgere ich mich ein bisschen, nicht auch schon bei den europäischen Turnieren mitgemacht zu haben. Nachdem ich in den letzten Monaten wenig motiviert war, mich ans Brett zu setzen, hat mich das Turnier wieder so richtig gepusht! Aber: Jetzt, unmittelbar nach dem Turnier, habe ich auch erst mal wieder die Schnauze von dieser Art des Spielens voll.
Johannes Jörg
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